Friederike Altmann




Drehscheibe, Lieferketten, 2021
Das Lager Ravensbrück, wie auch andere vergleichbare Zwangseinrichtungen, musste durch geradezu kleinstädtische Versorgungskreisläufe am Laufen gehalten werden, um „Effizienz“ zu sichern. Unterschiedliche Lieferketten ergaben sich allein schon aus der hierarchischen Kategorisierung in Lagermitarbeiter*innen /-leitung und Insassinnen.
Das zeigte sich in der Menge und Qualität bestimmter Produkte, in ihrer Bestimmung
als Konsumgut oder Rohstoff für die Produktion. In diesem Sinne konzentrierte sich die Künstlerin auf die Abläufe im Bau- und Transportwesen, in Haushalt und Bekleidung, in Nahrungsmittel- und medizinischer Versorgung. Auf diesem Gebiet gewann für sie das Literaturstudium bzw. der Kontakt zu Expert*innen immer mehr an Bedeutung. Doch auch bei diesem Gestus der künstlerischen Forschung geht es ihr um die erfahrbare künstlerische Aufbereitung jenseits der Theorie. Ihre Herangehensweise umfasst stets die gestalterischen, händischen Techniken des Berührens und Konservierens.